Interreligiöses Friedensgebet Langen

Interreligiöses Friedensgebet 2024
Mittlerweile ist das Interreligiöse Friedensgebet in Langen zu einer wiederkehrenden Institution mit einem festen Stamm an beteiligten Religionsgemeinschaften geworden. Auch in den vergangenen vier Jahren versammelten sich Mitglieder der christlichen und islamischen Konfessionen sowie der Bahá’í-Gemeinde, um gemeinsam für den Frieden zu beten. Ein Anliegen, dass seit dem Angriff auf die Ukraine und der Eskalation im Nahen Osten wieder sehr an Bedeutung gewonnen hat. 2024 fungierte die Mar-Thoma-Gemeinde in den Räumen der evangelischen Kirche Langen in der Bahnstraße als Gastgeber und bereicherte mit wunderschönen musikalischen Beiträgen ihrer Kinder und Jugendlichen das Programm. Musik spielte überhaupt eine größere Rolle und so lockerte auch der Chor der Neuapostiolischen Kirche die Wortbeiträge mit geistlichen Liedern auf.
Der Bahá’í-Gemeinde war es wichtig, in ihrem Beitrag Lösungsansätze für Errichtigung des Weltfriedens aufzuzeigen und zitierte u.a. folgenden Abschnitt aus der „Botschaft an die Völker der Welt“ von 1986:
„Die Hauptfrage, die es zu lösen gilt, lautet, wie die heutige Welt mit ihren tiefsitzenden Konfliktstrukturen in eine Welt verwandelt werden kann, in der Eintracht und Zusammenarbeit vorherrschen.
Die Weltordnung lässt sich nur auf das unerschütterliche Bewusstsein von der Einheit der Menschheit gründen, eine geistige Wahrheit, die alle Humanwissenschaften bestätigen. Anthropologie, Physiologie und Psychologie kennen nur eine Gattung Mensch, wenngleich unendlich mannigfaltig in den sekundären Aspekten des Lebens. Wer diese Wahrheit anerkennt, muss vorurteilsfrei werden. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden: Vorurteile der Rasse, Klasse, Hautfarbe, Religion, Nation, des Geschlechts, des Lebensstandards, alles, was Menschen ermöglicht, sich anderen überlegen zu dünken.
Die Anerkennung der Einheit der Menschheit ist die erste, grundlegende Voraussetzung für die Neuordnung und rechtliche Gestaltung der Welt als ein Land, als die Heimat der Menschheit. Die weltweite Annahme dieses geistigen Grundsatzes ist wesentlich für jeden tauglichen Versuch, den Weltfrieden zu errichten. Der Grundsatz muss daher weltweit verkündet, in den Schulen gelehrt und in jedem Land beharrlich zur Geltung gebracht werden, als Vorbereitung auf den durch ihn bedingten organischen Wandel der Gesellschaftsstruktur. “ (Universales Haus der Gerechtigkeit: Die Verheißung des Weltfriedens 4:1 -3)
Im Anschluss an das Gebet gab es bei Kaffee und Kuchen, zu dem jeder beigetragen hatte, die so wichtige Gelegenheit des Austausches und Gesprächs unter den Teilnehmern. Es wurde verschiedendlich der Wunsch geäußert, sich auch außerhalb des Friedensgebetes ein- oder zweimal im Jahr zu treffen und sich besser als Religionsgemeinschaften kennenzulernen. Wir hoffen sehr, dass dieser Wunsch umgesetzt werden kann.
Interreligiöses Friedensgebet 2020
Auf Grund der Corona Pandemie ist in diesem Jahr alles anders. Das geplante Gebet kann nicht als Präsensveranstaltung stattfinden, weshalb sich die Religionsgemeinschaften in diesem Jahr nur mit jeweils einem oder zwei Vertretern am 20. September in den Räumen der Langener Ahmadiyyah-Gemeinde treffen. Jede Gemeinde trägt mit einem Gebet oder anderen kurzen Betrag zum Programm bei, welches aufgezeichnet und nun über diesen Link zur zu sehen ist. Teilnehmer sind in diesem Jahr neben der Bahá’í-Gmeinde: Die Neuapostolische Gemeinde, die Ditib Moschee Gemeinde, die Arabische evangelische Gemeinde, die Mar-Thoma Gemeinde, der Marokkanische Kulturverein, die Friedensinitiative „Frieden geht“, die Migrationsberatung der Stadt Langen, die Evangelische Kirchengemeinde Langen und natürlich die diesjährigen Gastgeber – die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde. Wir hoffen sehr, dass wir im nächsten Jahr diese schöne und wichtige Veranstaltung wieder gemeinsam mit vielen Teilnehmern in Präsens stattfinden lassen können.
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2019
Im Jahr 2018 haben sich Langener Religionsgemeinschaften zum Interreligiösen Forum zusammengeschlossen.

Friedensgebet 2018
Anlass war der gemeinsame Wunsch christlicher, muslimischer und der Bahá’í-Gemeinde einen Raum zu schaffen für Austausch, gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsames Handelns. Gerade in Zeiten zunehmender Spaltung der Gesellschaft betrachtet die Bahá’í-Gemeinde das Engement im Interreligiösen Dialog als enorm wichtig. Um diesen Dialog zu stärken, fand in diesem Jahr zum zweiten Mal das „Interkulturelle Friedensgebet“ statt, an dem sich neben den Bahá’í verschiedene christliche Konfessionen, die türkische Moscheegemeinde, die Ahmadiyyah-Gemeinde, Vertreter des Büros für Integration der Stadt Langen u.a. beteiligten.
Ca. 100 Besucher hatten ihren Weg in die Ulu Camii in der Otto-Hahn-Straße gefunden. Das Motto: „Wir haben einen Traum“ fand in vielfältigen Beiträgen seinen Ausdruck. Der Wunsch nach Einheit in der Vielfalt und das gemeinsame bekunden, dass wir alle zu dem Einen Gott beten, Gebete und Lesungen aus Bibel, Koran und den Bahá’í-Schriften schufen eine warme und gute Atmosphäre, in der man den gegenseitigen Respekt und Achtung spüren konnte. Am Ende des Programms stimmten alle Teilnehmer auf Vorschlag des Sprechers der Moschee-Gemeinde und unter Anleitung des Chorleiters der Neuapostolischen Kirche gemeinsam eine Intonation des Namens Gottes/Allahs an. „Ya Allah“, was „Oh Gott“ bedeutet. Das war ein wirklich schöner Abschluss. Jede Gemeinde hatte einen Beitrag zum Buffet mitgebracht und so folgte der geistigen Nahrung nun noch die leibliche.