Mitmach-Konferenz „Miteinander für die Besserung der Welt“ im Bürgerhaus Egelsbach
„Der Frieden beginnt im Kleinen“ steht auf einem Klebezettel von einem der Teilnehmenden an der Mitmach-Konferenz „Miteinander für die Besserung der Welt“ an einer der Metaplanwände. Denn Frieden schaffen, kristallisiert sich bei einer kurzen Umfrage zu Konferenzbeginn als einer der größten Wünsche der Anwesenden heraus. In kleiner Runde trafen sich Bürger aus dem Kreis Offenbach am letzten Wochenende zu Gesprächen und Workshops, um Ansätze für einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Lebendigkeit, Verbundenheit, Miteinander und Gegenseitigkeit zu erarbeiten.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder dachten in verschiedenen Workshops über Fähigkeiten nach, die man braucht, um das konstruktive Miteinander zu stärken. Streit und Konkurrenz, Eigeninteresse, Vorurteile und Engstirnigkeit blockieren den Fortschritt. Auch über Bildung und Erziehung gab es einen Workshop. „Der Erziehung kommt eine bedeutende Rolle zu, wenn man Veränderungen in der Gesellschaft bewirken möchte“, sagt Deborah Wiedenhöfer, Mitglied der Egelsbacher Bahá’í Gemeinde. Am Muttertag überreichten deshalb alle Kinder ihren Müttern eine Rose.
Während das Bestreben besteht, Seite an Seite mit Personen verschiedener religiöser Überzeugungen und Weltanschauungen zusammenzuarbeiten, wurden auch Erfahrungen ausgetauscht, die die Bahá’í-Gemeinde in den letzten Jahrzehnten weltweit bei der Förderung des lebendigen Miteinanders gemacht hat. Denn, wie Bürgermeister Tobias Wilbrand in seiner Rede erwähnte: „Es hilft das Wissen darüber, dass wir alle gemeinsam vor den großen Herausforderungen unserer Zeit stehen. Einer der wichtigsten Leitsprüche der Bahá’í ist hier eine wichtige Orientierungshilfe: Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger. Wie keine andere Religion, die mir bekannt ist, sagt die Bahá’í Religion, dass wir alle miteinander vor diese Herausforderungen gestellt sind und diese auch nur gemeinsam lösen können … Wenn wir alle wieder mehr Bereitschaft an den Tag legen würden, uns für unser aller Gemeinwohl einzusetzen, wäre uns schon viel geholfen.“
Wie auf allen anderen zehntausenden von Konferenzen, die an diesem und weiteren Wochenenden auf der ganzen Welt zu diesem Thema stattfinden, war dieses Wochenende bewusst so gestaltet, dass kreativen und künstlerischen Aspekten Raum gegeben wurde. An Metaplanwänden wurde visuell gestaltet und gemalt, es wurde gesungen, getrommelt, sich bewegt und viel diskutiert. Und alle machten sich Gedanken, wie schon Beiträge oder Veränderungen im Kleinen, beispielsweise in der direkten Nachbarschaft, ganz konkret aussehen könnten. In einem kleinen sozialen Miniprojekt fand auch eine Müllsammelaktion rund um das Bürgerhaus im Rahmen der Egelsbacher Müllsammelaktionen an diesem Wochenende statt.
„Die Welt befindet sich gerade an einem mit Spannung geladenen Moment. Heute gilt es mehr denn je, durch die Kraft der Einheit Grenzen zu überwinden, Spaltungen zu heilen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Wir hoffen, hiermit einen kleinen bescheidenen Anstoß zu geben, der vielleicht zu etwas Größerem führt,“ sagt Katrin Hadji, Mitglied der Bahá’í-Gemeinde Langen.